Wieviel darf es sein?

PC, Handy, X-Box, PS3/PS4 - Kinder und Jugendliche haben heute viele mediale Möglichkeiten. Sie spielen,  knüpfen und pflegen Kontakte oder beantworten sich (Schul-)Fragen über die unterschiedlichsten (Nach-) Hilfeseite. Ich habe auch schon gesehen, dass sie sich per Handy bei den Hausaufgaben helfen. Manchmal schauen sie auch einfach nur (witzige) Videos an. 

Eltern stellen sich unterschiedliche Fragen in Bezug auf die Auswirkung von Medien auf Ihre Kinder. Grundsätzlich gilt: Kinder müssen den richtigen Umgang erlernen. Das ist für Eltern viel anstrengender als einfach "alles zu erlauben" oder "alles zu verbieten". Denn das bedeutet, dass Sie nicht nur darauf achten WIE VIEL, sondern auch immer mit einem Auge dabei bleiben müssen um zu wissen WAS schaut/spielt mein Kind und ggf. bestimmte Inhalte zu besprechen oder auch auszuschalten (für technische Vorgehensweise und weitere Infos auch unter http://www.klicksafe.de/eltern/ ). Die Medienzeit sollte in jedem Fall zeitlich festgelegt werden. Eine Vereinbarung von Eltern und Kindern kann gemeinsam getroffen werden; das macht es den Kindern oft leichter sich daran zu halten, weil sie mitbestimmen durften.

Eine allgemeingültige Empfehlung für die Medien-Zeit zu geben ist schwierig, denn

  • jedes Kind ist anders (kommt ein Kind abends schwer zur Ruhe, solltes es keinesfalls vor dem Schlafengehen PC oder Handy spielen),
  • die Tagesabläufe in den Familien sind unterschiedlich (können alle Familienmitglieder sich nur zum Abendessen sehen, sollte diese Zeit ganz und gar für das Familienleben reserviert sein) 
  • und auch die Pflichten der Kinder - die Schulaufgaben/Stundenpläne - verändern sich mindestens halbjährlich (an manchen Tagen gibt es viele Hausaufgaben, manche Schultage sind besonders lang und es bleibt ohnehin keine Zeit mehr fürs Spielen).

Hier ist also die Einschätzung der Eltern gefragt.

Auch Hörspiele und Musik sollte bei diesen Überlegungen berücksichtigt werden:

 Bei jüngeren Kindern sollte ein Hörspiel für einen Nachmittag genügen. In manchen Situationen scheint es aber angemessen und auch wichtig für das Kind ein Hörspiel zwei- oder mehrmals hintereinander zu hören. Auch wenn Kinder krank sind und das Bett hüten müssen, kann die „1 Hörspiel pro Nachmittag-Regel“ gelockert werden.

Hörspiele sollten nicht dazu genutzt werden, die Kinder ruhig zu stellen d. h. über mehrere Stunden zu beschäftigen. Eine unreflektierte Dauerberieselung mit Hörspielen und Musik schadet der Entwicklung des Kindes.

Zeigen Sie die Bereitschaft, mögliche Fragen Ihres Kindes zu beantworten. Hören Sie mit. Achten Sie auf Ihr Kind, erkunden Sie wie Ihr Kind hört. Manche Kinder und Jugendliche lauschen den Geschichten oder auch der Musik hochkonzentriert. Ihnen fällt es schwerer eine andere Tätigkeit nebenbei auszuüben. Bei anderen Kindern fällt auf, dass sie beispielsweise bei leiser Hintergrundmusik besonders entspannt ihre Hausaufgaben erledigen oder die schönsten Lego-Landschaften bauen. (Bei einem Kind dauert die Konzentrationsphase je nach Alter 15 - 20 Minuten. Nach einer kurzen Pause von ca. 10 Minuten, in der ein Glas Wasser, Bewegung oder die Beschäftigung mit dem Lieblingsspielzeug gut tut, kann es noch einmal mit verbleibenden Aufgaben anfangen.)

Das Spielen im Freien, speziell Klettern, Hüpfen/Springen, Matschen/im Sand buddeln usw. sollte, wenn irgend möglich zum täglichen Programm gehören! Es ist sehr wichtig für die Entwicklung des Kindes, da es auf diese Weise seine Kräfte einzuschätzen lernt und die körpereigne Wahrnehmung entwickelt.

Es gibt spezielle Entwicklungsphasen, in denen Kinder besondere Bedürfnisse haben. Hierzu gehört auch eine Zeit in der der Bewegungsdrang besonders ausgeprägt ist. Zu anderen Zeiten brauchen Kinder vielleicht eine Hilfe dabei, zur Ruhe zu kommen, wozu sich Musik  oder Hörspiel gut eignet.

Übrigens: Vorlesen sollte nicht durch CD ersetzt werden. Die Vorlesezeit beinhaltet viel mehr, als nur das „Herunterlesen“ einer Geschichte. Es bringt Eltern und Kind einander nahe, schafft eine zusätzliche Kuschelzeit in der die Kinder „auftanken“, gibt Raum für Gespräch und Fragen, die den Kindern im Alltag manchmal nicht möglich sind.

Bei Fragen zur Erziehung können Sie uns Anrufen unter der Nummer 0 64 21 – 6 71 19 Sprechzeiten: Mo. und Mi., 9 – 12 Uhr, Do., 14 – 16 Uhr,  sowie nach Vereinbarung