Wenn Eltern psychisch krank werden, erleben die Kinder dies mit. Meist aber bleiben sie mit ihren Ängsten und Überforderungen durch die Krankheitssymptome allein.
Aus der – teilweise leider immer noch berechtigten – Angst vor sozialer Stigmatisierung und aus dem Wunsch heraus, die Kinder zu schonen, werden in vielen Familien die psychischen Probleme tabuisiert. Wenn Kinder den Weg zu sozialer Vereinsamung und Vereinzelung, der oft mit psychischer Erkrankung verbunden ist, mitgehen, fehlen ihnen die für ihre Entwicklung und Reifung notwendigen sozialen Kontakte und Erfahrungen. Diese brauchen sie aber, um erwachsen zu werden und sich von der eigenen Familie zu lösen.
Die Erfahrung zeigt, dass Kinder und Erwachsene kompetente Ansprechpartner auch außerhalb der Familie brauchen, mit denen sie unbelastet sprechen können. Das Angebot des Kinderschutzbundes beinhaltet:
Arbeitskreis „Kinder psychisch kranker Eltern“:
Durch eine optimierte Kooperation und Vernetzung von Einrichtungen der Psychiatrie und Jugendhilfe in der Stadt und im Kreis Marburg-Biedenkopf soll eine frühzeitige „Erfassung“ dieser Kinder erzielt werden und eine Verbesserung ihrer Situation erreicht werden.
Beratungsangebot:
Elterngespräche
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Klärung Ihrer Problemsituation und gemeinsame Suche nach entlastenden Hilfsmöglichkeiten
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Erziehungsberatung unter besonderer Berücksichtigung der Erkrankung
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Hausbesuche, wenn Sie nicht zu uns kommen können
Einzelgespräche für Kinder und Jugendliche
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Vermittlung von Bewältigungsstrategien und Einzelförderung
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Kindgemäße Aufklärung über die Erkrankung der Eltern
Familiengespräche
- Verbesserung der Kommunikation und der emotionalen Atmosphäre in der Familie
Patenschaften
Die Patenschaften unterstützen psychisch kranke Eltern und Kinder wie in einer guten Nachbarschaft. Die für diese Aufgabe speziell geschulten Paten wollen die Eltern nicht ersetzen, sondern „ergänzen“.
Die Paten verbringen regelmäßig einige Stunden mit ihrem Patenkind und einmal pro Monat findet eine Übernachtung in ihrem Haushalt statt.
Den Eltern entstehen keine Kosten.
In Krisen und/oder bei stationärer Behandlung des erkrankten Elternteils wird das Kind vorübergehend in den Haushalt des Paten aufgenommen.
Traumatisierende Trennungen können so vermieden werden.
Durch die verlässliche Beziehung zu den Paten erhalten die Kinder Unterstützung im Alltag und zusätzliche Ansprechpartner.
Ansprechpartnerin: Frau Schulte, Tel.: 0 64 21 - 6 71 19, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Die Broschüre des Arbeitskreises finden Sie hier: